Don‘t be a greenhorn on the green

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Obwohl Golf an sich ein Einzelsport ist, kommt es praktisch nie vor, dass man sich alleine auf dem Platz befindet. Um nicht sofort als blutiger Anfänger enttarnt zu werden oder sogar durch Unwissenheit Verärgerung zu erzeugen, sollte man sich an ein paar kleine Faustregeln halten. Denn niemand möchte das Greenhorn auf dem Grün sein.

Spielfluss

Im Grunde kann man sich schon dadurch Freunde auf dem Golfplatz machen, indem man das Spiel nicht unnötig verlangsamt und sich mit den wichtigsten Golf-Regeln (www.rules4you.de -> Vermeidung von Diskussionen bei simplen Regelfällen) sowie den örtlichen Platzregeln vertraut macht.

Lassen Sie schnellere Gruppen hinter Ihnen durchspielen. Auf den meisten Plätzen gelten ohnehin bestimmte Regeln für das Vorrecht bestimmter Gruppengrößen. So haben demnach Einzelspieler gewöhnlich kein Vorrecht und Zweierflights (Spiel mit zwei Spielern) das Vorrecht vor Viererflights. Außerdem haben Gruppen, die eine volle Runde spielen, Vorrecht gegenüber solchen, die eine abgekürzte Runde spielen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Ihren Ball mit dem Abschlag vielleicht ins Aus oder ins Wasserhindernis befördert haben, spielen Sie zunächst einen sogenannten provisorischen Ball. Sollten Sie nach einem Ball suchen müssen, geben Sie anderen Spielern sofort ein Zeichen zum Überholen.

Stellen Sie Ihr Bag vor dem Betreten des Grüns schon so ab, dass es auf dem Weg zum nächsten Abschlag steht - das erspart viel Zeit und das Grün ist schneller wieder anspielbar. Schreiben Sie das Ergebnis des Spiels am besten auch erst nach Verlassen des Grüns auf. Nicht vergessen: Den Flaggenstock wieder ins Loch stecken!

Sicherheit und Rücksicht

Vergewissern Sie sich jeweils immer, ob Sie bei Ihrem Schwung vollkommen freies Feld haben. Das gilt sowohl für Personen, Golfschläger, Golfbälle oder sonstige Gegenstände in Ihrem Abschlagsbereich als auch für den Abschnitt auf und um Ihr Ziel. Und wenn es doch erst spät bemerkt wird? Der englische Ruf „Fore“ signalisiert einem Golfer, dass er durch einen fliegenden Golfball gefährdet ist. Dann schnell den Kopf einziehen und mit den Händen schützen! Achten Sie ihrerseits auf dem Green darauf, dass Sie niemals auf der Putlinie eines anderen Golfers stehen.

Platznutzung

Ein Platz der bespielt und somit auch beansprucht wird, muss pfleglich behandelt werden:

Wenn Sie beim Abschlag ein Rasenstück herausschlagen, legen Sie es unbedingt an die ursprüngliche Stelle wieder zurück und treten es fest.

Müssen Sie aus einem Sandhindernis heraus spielen, sind danach alle Spuren mit einer sogenannten Bunkerharke zu entfernen.

Pitchmarken, also die entstanden Löcher beim Auftreffen von senkrecht gespielten Bällen, bessern sie mit sogenannten Pitchgabeln aus. Lassen Sie sich vom Profi erklären, wie das genau funktioniert (oder von Shawn Clement online in einem Video: http://www.youtube.com/watch?v=f-ZzT8yMnmg)

Mitspieler

Seien Sie gerade als Anfänger auf dem Golfplatz respektvoll und zurückhaltend. Dazu gehört auch eine bestimmte Etikette, mit der Sie während eines Golfspiels Ihre Mit- bzw. Gegenspieler behandeln:

- Derjenige Spieler, der das zuletzt gespielte Loch gewonnen hat, hat am nächsten Abschlag die Ehre, darf also zuerst abschlagen.

- Gegner oder Mitspieler setzen ihren Ball nicht auf, bevor der Spieler, dem die Ehre zusteht, abgeschlagen hat.

- Golfspiel erfordert viel Konzentration. Schalten Sie am besten Ihr Handy lautlos und sprechen Sie andere Golfspieler keinesfalls während deren Schwung oder Probeschwung an.

- Es puttet immer derjenige zuerst, dessen Ball am weitesten vom Loch entfernt liegt.

- Man verlässt das Grün nicht, bevor der letzte Mitspieler eingelocht hat.

Schwung

Ein Golfanfänger entlarvt sich hauptsächlich durch seine mangelnde Technik. Die gängigsten Fehler sind aber relativ leicht zu beheben: Halten Sie den Griff hauptsächlich mit Ihren Fingern und nicht so sehr in der Hand, schulterbreiter Stand in einer Senkrechten zur Ziellinie. Achten Sie auf Ihren Rücken. Der sollte beim Schwung keinesfalls rund werden, sondern in einer geraden Position Ihre Schwungachse darstellen. Beim Rückschwung sollte lediglich Ihr Oberkörper nach hinten bewegt werden Ihre Beine und Hüfte aber in Ausgangsposition bleiben. Versuchen Sie hierbei gleichzeitig Ihr Gewicht auf das hintere Bein zu verlagern, anstatt mittig stehen zu bleiben. Halten Sie Ihren Schwungarm (soweit es geht) gestreckt.

Buchen Sie ruhig einmal ein oder zwei Stunden bei dem örtlichen Pro, um an Ihrem Schwung zu arbeiten.

Verletzungen

Unterschätzen Sie als Anfänger die sportlichen Anstrengungen des Golfsports nicht. Die Präzision der Bewegung erfordert starke Muskelarbeit. Wenn Sie sich nicht gezielt für den Schwung aufwärmen, werden Sie sich leicht Verletzungen zuziehen. Wie bei den meisten Sportarten liegen darüber hinaus die meisten Verletzungsrisiken in falscher Technik und Überbelastung. Zu den häufigsten Verletzungen gehören: Schulterzerrungen (falsches Ausholen beim Abschlag), Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule (übertriebene Belastung beim Schwung) und Blasen an den Fingern (falsche Schlägerhaltung).

Vergessen Sie auch nicht, dass Sie bei einer Golfrunde zwischen acht und zehn Kilometern zu Fuß unterwegs sind. Gutes Schuhwerk und verstärkte Socken sind empfehlenswert.

Die absurdesten Fehler

Und für alle Unbelehrbaren haben wir hier noch fünf Dinge zusammengesucht, die Sie definitiv als Greenhorn zu erkennen geben würden:

- Um die Golfcart-Gebühr zu sparen, benutzen Sie lieber Ihren Straßenwagen auf dem Platz.

- Sie benutzen für jeden Schlag den gleichen Schläger, weil Sie mit dem „so gut zurechtkommen“.

- Sie bringen ein Extrapaar Gummistiefel mit auf den Platz, um Ihre Bälle wieder aus dem Teich zu fischen.

- Sie haben ein besonders hohes Handicap und fragen sich, ob Sie deswegen nicht eigentlich ermäßigten Eintritt bekommen müssten.

- Sie fragen sich, wann eigentlich das Loch mit der Windmühle kommt.