Golf-Charity - Golfen für den guten Zweck

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Als Band-Aid im Jahre 1984 Millionen Menschen in seinen Bann zog und die Weltgrößen des Rock vereinte, wurde Spenden zum ersten Mal sexy. Durch den Mix von Charity und Pop-Kultur verband Bob Geldof damals das schwer Vereinbare. Zusammen Spaß an einer Sache finden, mit der gleichzeitig etwas Gutes getan und bedürftigen Menschen geholfen werden kann, das war und ist noch immer eines der wichtigsten Konzepte einer erfolgreichen Charity-Veranstaltung. Dass große Charity-Events nicht nur in der Musikbranche stattfinden, sondern auch im sportlichen Bereich und gerade beim Golf, ist vielen aktiven Golfern aber nicht unbedingt bewusst.

Wenn man nach einem Experten für das Thema Golf-Charity und für die Menschen rund um diese Veranstaltungen sucht, stößt man zwangsläufig auf Rolf Everding. Der Golfjournalist der Golfwelt schreibt zunächst einmal unterhaltsame Golfreiseberichte über Reisen in der ganzen Welt, am liebsten aber die mit dem Hausboot, mit dem er in ganz Europa unterwegs ist. Darüber hinaus hat er in den vergangen Jahren mit so ziemlich jedem golfspielenden Prominenten in Deutschland zusammen eine Runde über deren Heimat- bzw. Lieblingsplatz gemacht und diese Erlebnisse in diversen Interviews festgehalten. Rolf Everding hat also mit genau den Menschen zu tun, die entweder Golf-Charitys unterstützen und möglich machen, beziehungsweise sie erst ins Leben rufen.

Prominente Privatpersonen als Träger ...

Denn die Hauptträger dieser Veranstaltungen sind oft genug Personen aus dem öffentlichen Leben, die zum Teil mit einer eigenen Stiftung die Veranstaltung organisieren. So veranstaltet der ehemalige Tennisprofi Michael Stich am 14. Mai 2011 zusammen mit der Golfhotel-Anlage Travel Charme Strandidyll Heringsdorf zum wiederholten Mal ein Charity-Golfturnier, dessen Spendeneinnahmen durch die Michael Stich Stiftung aidskranken Kindern zugutekommen.

Weitere Förderer sind auch u.a. Erol Sander mit seinem Projekt „Hilfe für Mkomazi“ (Tansania) sowie das Unternehmen Jab Anstoetz, das mit seiner Schirmherrschaft beim Ladies Golf Award 2010 mehrere Frauen für ihr karitatives Engagement innerhalb und außerhalb des Golfbereichs auszeichnete. „Diese Golf-Charity-Veranstaltungen bekommen also erst durch die Initiative beziehungsweise die Trägerschaft prominenter Persönlichkeiten genug Kielwasser um wirklich erfolgreich zu laufen“, so Rolf Everding.

... und als Publikumsmagnet

Golf-Charity-Veranstaltungen haben sich mit 30 - 50 Events pro Jahr mittlerweile etabliert. Eines der großen ist die Laureus Golf Challenge, bei der unter anderem der Stiftungsvorsitzende Edwin Moses (fünffacher Weltmeister und zweimaliger Goldmedaillen-Gewinner über 400 Meter Hürden) sowie die Stiftungsbotschafter Boris Becker, Wladimir Klitschko und Gary Player mit der Unterstützung vom Daimler-Konzern für den guten Zweck golfen.

Der Publikumsmagnet, den die Prominenz bei diesen Charity-Golfturnieren darstellt ist wichtiger Teil der Spendenerhebung. „Da muss dann derjenige, der beispielsweise mit Michael Stich zusammen in einem Flight spielen möchte, für den guten Zweck erstmal ein bisschen was locker machen“, erzählt Rolf Everding. Manche der anwesenden Prominenten verlosen in der Tombola auf der Charity-Veranstaltung aber auch etwas, was für die meisten Anwesenden erst den eigentlichen Reiz darstellt: einen Teil ihres Privatlebens. „Es kommt dann nicht selten vor, dass etwa Bernhard Zamek acht Tage Aufenthalt in seiner privaten Alpenresidenz als einen der Preise der Tombola verlost. Bei vielen Teilnehmern, so auch bei mir und meiner Frau, ist aber auch einfach ein großes Interesse da, neue interessante Menschen kennenzulernen und mit den gekauften Losen vielleicht sogar etwas zu gewinnen. Unser Strandkorb etwa ist auch ein Gewinn der letzten Veranstaltung.“

Wo bleiben die Golfprofis?

Doch auch die deutschen Golfclubs tragen Ihren Anteil zum Erfolg der Veranstaltungen bei. Sie stellen Ihre gesamte Anlage für die Zeit des Events zur Verfügung und spendieren das Green-Fee für die Spieler.

Zu bedauern ist die permanente und ärgerliche Abwesenheit der Golfsport Prominenz auf diesen Veranstaltungen. „Die größten deutschen Golfprofis, die ein solches Event eigentlich mittragen müssten, kommen vielmehr erst gegen Bezahlung“, beklagt auch Rolf Everding. Sollte Golf-Charity wirklich weiter wachsen und man mehr Golfspieler dafür begeistern wollen, sich ebenfalls zu beteiligen, wird dies nicht geschehen, ohne die eigentlich prominenten Vertreter des Sports mit ins Boot zu holen.

Golf Charity Events 2011:

- Rotary Charity-Golf Cup 2011
- GRK Golf Charity Gala
- Thüringer Charity Open
- finanzwelt EAGLES Charity Cup 2010
- Charity Golfcup „Play For Life“
- Charity Golf Trophy 2011
- HuGo-Cup 2011


Unser Interview Partner Rolf Everding studierte Innenarchitektur, Werbung, Graphik und Journalismus. Seine ersten Golfstories - „Hilfe, mein Mann spielt Golf“ - schrieb er für das „Golfmagazin“. Heute verfasst er Golf-Reiseberichte, ist mit Prominenten auf deren Heimat- oder Lieblingsplätzen unterwegs und fährt mit dem Hausboot auf europäischen Kanälen von Golfplatz zu Golfplatz.