Folge 9 - Schnupperkurs (Teil 2)

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Schnupperkurs (Teil 2)

Abschlagen, Pitchen, Chippen unter Anleitung eines Golf-Pros - allesamt Inhalte meines Schnupperkurses auf dem Golfplatz.
In Kombination mit den Theorieabenden über Regeln und Etikette eine rundum lohnenswerte Investition.


Die erste Einheit des Schnupperkurses, den ich für meine Partnerin und mich vereinbart hatte, verlief super. Zwar wurden wir ordentlich getriezt und keine unserer kleineren und größeren Nachlässigkeiten in Technik und Haltung blieb unter den strengen Blicken des Golf-Pros unentdeckt, doch machte es uns zunehmend Spaß auf der Driving Range. Nach und nach zahlten sich unsere Hartnäckigkeit und die Unnachgiebigkeit unseres Golflehrers aus. Die Streuung unserer Schläge wurde geringer und “Rohrkrepierer“, wie wir sie liebevoll nannten, wurden immer mehr zur Ausnahme.

Hausaufgaben erledigt?

Zu Beginn der zweiten Einheit unter Betreuung eines Golf-Pro sollten wir zeigen, ob wir seit dem letzten Mal geübt hatten und ob wir in der Zwischenzeit schon Fortschritte gemacht hatten. Unser Schnupperkurs beinhaltete nämlich neben betreuten Trainingseinheiten auch das freie, selbstständige Training auf den Übungsanlagen, wozu uns der Golf-Pro dringend geraten hatte, um das Gelernte zu verinnerlichen.

Allerdings mussten wir eingestehen, seit dem letzten Training nur ein einziges Mal auf der Golfanlage gewesen zu sein. Wir hatten uns für einen der im Schnupperkurs enthaltenen Theorieabende angemeldet und vorher gerade einmal einen einstündigen Abstecher auf die Driving Range gemacht. Das war’s! Zu wenig um den strengen Anforderungen des Golf-Pro gerecht zu werden.

Kurze Wiederholung und weiter geht’s

Der Golf-Pro merkte schnell, dass es nötig war nochmal einen kleinen Zwischenstopp auf der Driving Range einzulegen, bevor wir zum Pitching Green gehen konnten. Glücklicherweise stellten wir uns dabei allerdings so geschickt an, dass unsere Nachlässigkeit schnell verziehen war und wir mit den Übungen zum Pitchen und dem Chippen beginnen konnten.

Genau wie auch beim Abschlag begannen wir damit die einzelnen Elemente des neuen Schwung zu sezieren. Zuerst wunderte ich mich noch sehr darüber, hatten wir das doch schon in mühsamer Arbeit hinter uns gebracht. Doch dann verstand ich nach und nach die feinen Unterschiede. Unterschiede, die das Pitchen und Chippen einzigartig machen im Vergleich zum normalen Abschlag.

Der Pitch

Für meine Pitching-Übungen verwendete ich größtenteils die dafür vorgesehenen Wedges, wie beispielsweise das Pitching Wedge oder das Sand Wedge. Die Ballposition war mittig, die Füße standen parallel und etwas enger als schulterbreit zueinander. Beim Pitchen hatten meine gespielten Bälle eine eher hohe Flugkurve. Außerdem stoppten sie nach dem Aufkommen auf dem Boden sehr schnell.

Im Gegensatz zum normalen Schwung blieb mein Körpergewicht größtenteils auf dem vorderen, also bei mir als Rechtshänder auf dem linken Fuß. Außerdem versuchte ich keine vollen Schwünge zu machen, da sowohl die Ausholphase, als auch die Durchschwungphase laut unseres Golflehrers deutlich kürzer ausfallen sollten. Beim Schwung orientierte ich mich eher nach unten, was deutlich mehr Boden-
berührung und damit auch das ein oder andere Loch im Rasen des Pitching Green zur Folge hatte.

Der Chip

Im Grunde war der Chip vom Bewegungsablauf dem normalen Abschlag noch am ähnlichsten, wie ich fand. Im Gegensatz zum Pitch sollten wir später einmal den Chip nicht zur Überwindung eines Hindernisses, sondern zur Überwindung der Entfernung zum Green
nach dem Abschlag einsetzen. Dazu passend flog der Golfball eher flach und rollte nach dem Aufkommen noch einige Meter bevor er zum stehen kam.

Während der Übungen verwendete ich ausschließlich das 9er Eisen aus meinem Leihschlägersatz. Die gedachte Verbindung meiner Fußspitzen zeigte, parallel der Schultern, in Richtung der Fahne auf dem Green. Der Ball lag dieses Mal weiter hinten und den Schläger griffen wir etwas kürzer. Beim Chippen kam ich auch wieder ohne zu viel Bodenkontakt aus. Gut so, denn ich hatte schon ein schlechtes Gewissen so viele Löcher verursacht zu haben.

Schnupperkurs und dann?

Im Laufe des Kurses haben wir so einiges über das Golfen gelernt. Mein überwiegend theoretisches Wissen über Golf und seine Regeln, die Etikette und das Equipment konnte ich mit vielen neuen Eindrücken ergänzen. Ich hatte die Gelegenheit mit einem Spieler einige Stunden auf den Übungsanlagen zu verbringen, der mir die Faszination Golf noch näher gebracht hat.

In Kombination mit den Regelabenden, die wir nach unserer zweiten Übungseinheit noch häufiger besucht hatten, lässt sich ein durch und durch positives Feedback über den Schnupperkurs ziehen. Letztendlich hat sich die Buchung des Kurses auch rein objektiv ausgezahlt: Insgesamt verbrachten wir rund 12 Stunden auf der Anlage. Der Großteil davon auf der Driving Range, dem Pitching Green und dem Kurzplatz. Wir verbrauchten rund 500 Rangebälle und ich allein bekam im Verlauf mehrere Blasen an den Händen vom Spielen.

Pitchen? Chippen? Was?

Die Unterschiede der beiden Schwünge zeigen sich vor allem im Detail. Anfangs fiel es mir schwer die beiden auseinanderzuhalten, doch mit folgenden Faustregeln, kann ich mir gut den Unterschied sehr gut merken.
 

Pitchen

Chippen

1- Die Fußstellung
parallel zueinander,
Stand etwas enger als schulterbreit
vorderer Fuß leicht zurückgezogen,
Stand in etwa schulterbreit
2 - Die Ballposition
mittig
etwas weiter hinten
3 - Der Körperschwerpunkt
vorwiegend auf dem vorderen Bein
wird vom rechten auf
das linke Bein verlagert
4- Der Schwung
viel Bodenkontakt durch
Schwung nach unten
kurzer Durchschwung mit
leichtem „Bürsten“ des Rasens
Und das kommt heraus …
Der Ball nimmt eine hohe Flugkurve
und stoppt relativ schnell nach dem Aufkommen
Eine deutlich flachere Flugkurve als beim Pitch.
Der Ball rollt nach dem Aufkommen noch
einige Meter weiter

 
Vom Abschlag bis zum Putt - mein persönlicher Weg zum Golfspieler
Folge 1 - Von Klischees und einer neuen Herausforderung
Folge 2 - Probieren geht über Studieren!
Folge 3 - Mein erster Ausflug zum Golfplatz … (Teil 1)
Folge 4 - Mein erster Ausflug zum Golfplatz … (Teil 2)
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Folge 6 - Meine Premiere auf dem Platz … (Teil 2)
Folge 7 - Endlich. Jetzt kann’s losgehen
Folge 8 - Schnupperkurs (Teil 1)
Folge 9 - Schnupperkurs (Teil 2)
Folge 10 - Platzreife? Platzerlaubnis? Was?
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Folge 13 - Mein erstes eigenes Golfset