Platzreife? Platzerlaubnis? Was?
Nach dem Schnupperkurs mache ich die Platzreife. Das war der Plan. Doch nach den ersten Recherchen war sehr schnell klar, dass es verschiedene Kursangebote gibt. Nur welches ist das richtige für mich?
Worauf also achten auf der Suche nach dem richtigen Golfclub für den Einstieg in den Golfsport? Mir persönlich war, als ich die Webseiten der Golfplatzbetreiber in meiner Nähe durchstöberte, nicht immer auf Anhieb klar, was mir da gerade angeboten wurde …
Sinn und Zweck einer Spielerlaubnis
Am besten fange ich von vorne an. Die Platzerlaubnis im eigentlichen Sinn, soll sicherstellen, dass man weiß was man tut, wenn man sich auf einem Golfplatz bewegt. Kein Golfclub der Welt sieht es gern, wenn Spieler orientierungs- und ahnungslos auf der Anlage herum stolpern und den Spielbetrieb aufhalten oder, noch schlimmer, sogar den Platz beschädigen.
Vor diesem Hintergrund macht es durchaus Sinn, Aspiranten, die ernsthafte Absichten hegen das Golfspielen zu lernen, eine Art Mini-Ausbildung durchlaufen zu lassen. Es werden grundlegende Kenntnisse zum Regelwerk und der Etikette in einem theoretischen und einem praktischen Teil vermittelt und am Schluss geprüft. Hat man diese Prüfung erfolgreich abgelegt, bekommt man Erlaubnis zum Golfspielen: landläufig mit „Platzreife“ betitelt.
Alles nur Synonyme?
Doch weder ist die Platzreife immer gleich Platzreife noch die Platzerlaubnis gleich Platzerlaubnis. Auf den Internetseiten der Golfclubs kursieren neben Platzreife und Platzerlaubnis (Abkürzung „PE“) auch noch weitere Begriffe wie DGV-Platzreife, Spielerlaubnis, Spielberechtigung oder Kurzplatzreife. Aber handelt es sich dabei immer um Synonyme? Ganz klar: Jein!
Es gibt zahlreiche Angebote, in denen zwar mit unterschiedlichen Begriffen geworben wird, letztendlich aber das gleiche gemeint ist. Nämlich ein Kurs der zum Spielen auf einem richtigen Golfplatz befähigt. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Auf meiner Suche nach einem geeigneten Kurs bin ich über Angebote gestolpert, die auf den ersten Blick sehr attraktiv klangen, allerdings mit Einschränkungen verbunden waren.
Vorsicht: Kleingedrucktes!
Es ist zwar nicht immer tatsächlich auch klein gedruckt, und doch gibt es sie: die Einschränkungen, die nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind - gerade für Anfänger, die sich zum ersten Mal mit dem Thema auseinandersetzen. Die Einschränkungen betreffen teilweise den zeitlichen limitierten Umfang des Kurses, die Termine, die nicht individuell vereinbar sind, oder gar die Gültigkeit auf nicht-clubeigenen Plätzen.
An dieser Stelle muss dann jeder Anfänger für sich entscheiden, wo seine persönlichen Anforderungen liegen. Für mich, der gern auch mal auf verschiedenen Plätzen spielen möchte, ohne auf öffentliche Kurzplätze und Übungsanlagen für die es keine Platzreife braucht, beschränkt zu sein, gilt deshalb: Augen auf bei der Buchung des richtigen Kurses.
Fazit: Für jeden etwas dabei
Letztendlich lässt sich also sagen: Unter den vielen verschiedenen Angeboten ist sicherlich für jeden Anfänger etwas dabei, dass seinen Vorstellungen und Anforderungen an einen „Platzreifekurs“ erfüllt. Es gilt sich aber vorher näher zu informieren, damit nicht später herauskommt, dass es ein unterschiedliches Verständnis über dem Umfang und das Ergebnis gibt.
Denjenigen, die gleich den großen Wurf machen wollen, empfehle ich persönlich eine DGV-Platzreife. Ich habe mich letzten Endes dafür entschieden, da sich die DGV-Platzreife an den offiziellen Empfehlungen des Deutschen Golf Verbands orientiert. Sie wird in unzähligen lizensierten Golfanlagen und Golfschulen angeboten und gilt für die meisten Golfplätze deutschlandweit. Die Prüfung umfasst die Bereiche Verhalten auf dem Platz, das Golfspiel und die Theorie. Genau das Richtige für mich!
Die Unterschiedlichen Kurse im Überblick
DGV-Platzreife*
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Platzreife/ Platzerlaubnis(PE)/ Spielerlaubnis
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Kurzplatzreife
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Kursumfang |
• Die Kursinhalte variieren, enthalten allerdings immer das Training unter Anweisung eines Golf-Pro.
• Teilweise sogar inkl. Theorieeinheiten • Lernplattform rules4you.de inkl. App für iPhone und Android |
Golfanlagen und -schulen, die nicht dem DGV angehören, entscheiden in der Regel eigenständig welche Inhalte vermittelt und geprüft werden sollen.
Daher kann es deutliche Unterschiede in Umfang und Prüfungsleistung von Anbieter zu Anbieter geben. Es gibt keinen einheitlichen, der auf anderen Plätzen vorbehaltlos akzeptiert wird. |
Vorsicht vor Angeboten zur Erlangung einer sog. „Kurzplatzreife“.
Er berechtigt, wie der Name schon sagt, nur zum Spiel auf einem Kurzplatz. In den meisten Fällen sind Kurzplätze öffentliche Plätze, die auch ohne eine Prüfung bespielt werden dürfen. |
Prüfungsleistung |
• Demonstrationsloch Das Verhalten auf dem Platz wird simuliert (kann nicht nicht-bestanden werden)
• Theorie: 30 Multiple-Choice-Fragen innerhalb von 30 Minuten • Praxis:Spiel über 9 Löcher auf einem normalen Platz (die besten 6 Ergebnisse werden gewertet, vier Regelfehler und 2 Etikette-verstöße inklusive) |
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Ergebnis: |
Prüfungsbestätigung in Form einer Urkunde im Din A4- oder Scheck-
kartenformat vom DGV als Bescheinigung zur Vorlage auf den meisten Golfplätzen in Deutschland |
Spielberechtigung auf den jeweiligen clubeigenen Anlagen.
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