Oder: Meine ersten Berührungspunkte mit dem Golfsport
„Was? So alt bist du doch noch gar nicht!?“ war die erste Reaktion, die ich bekam als ich meinen Freunden und Arbeitskollegen von der Idee Golf zu spielen erzählte. Die üblichen Vorurteile gegen den Golfsport kannte ich. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich genau diese sogar schon selbst verwendet. Stets mit einem Lächeln auf den Lippen, aber doch immer irgendwie voller Überzeugung.Golfspieler und die Klischees
Wenn ich aber ehrlich bin, brachte mich das Vorurteil, dass Golf nur etwas für die älteren Semester wäre, zum ersten Mal wirklich dazu nachzudenken. Nicht, ob ich meinen Spaß am Golf finden oder ob ich Talent besitzen würde. Schließlich, war dieses Vorurteil völlig aus der Luft gegriffen, wie ich fand. Es brachte mich aber dazu, über die Art und Weise nachzudenken, wie man mich wahrnehmen würde. So als Golfspieler.
Wie würde meine Freundin reagieren? In welche Schublade würden mich meine Freunde und meine Arbeitskollegen stecken? Aber von vorn …
GolfSPORT? Oder doch eher Spazierengehen mit Golfbag?
Meine Berührungspunkte beschränkten sich eigentlich auf die kurzen Ausschnitte, die im Rahmen der Sportberichterstattung in den Nachrichten zu sehen waren. Golfprofis am letzten Loch beim Spielen des entscheidenden Balls zum Sieg des Turniers. Ein Szenerie, die mich immer unweigerlich an Mini-Golf erinnerte.
Dementsprechend passten die beiden Begriffe Golf und Sport für mich persönlich auch eigentlich nicht zusammen. Sport verband ich in erster Regel mit Technik, Herausforderung und Dynamik. Fußball - das war Sport in meinen Augen. Oder Disziplinen wie Laufen, Schwimmen oder Leichtathletik. Golf kam mir dabei als unbedarfter Mensch nicht in den Sinn. Nur warum war das so?
Doch mehr Sport als man denkt?
Letztendlich kann ich nicht genau sagen, woran es also genau gelegen hat, dass meine Vorstellungen so eingefahren waren. Wahrscheinlich lag es vor allem daran, dass ich, wie wir alle, nur zu gern an meinen Vorurteilen festgehalten habe. Es war einfach bequem und liegt wohl auch ein Stück in der Natur des Menschen.
Spätestens aber wenn man sich näher mit der Materie beschäftigt, bemerkt man, dass vieles von dem, was man so weiß - oder zu wissen glaubt - maßlos übertrieben und stigmatisiert ist. Oder eben auch einfach nicht der Wahrheit entspricht.
Herausforderung angenommen!
Ich kann mittlerweile sagen, dass mich Golf, je mehr ich darüber erfahre, umso stärker anzieht. Ich merke, wie ich fasziniert werde von Eisen und Hölzern, vom Putten und Chippen, von Birdie und Bogey. In gewisser Weise hat mich die Faszination des Unbekannten gepackt. Ok, das ist etwas dramatisch formuliert, aber nach der der vielen Theorie, die ich bisher gelesen habe, juckt es mich jetzt tatsächlich in den Fingern.
Ich möchte gern wissen, ob ich es kann. Und natürlich auch wie es wirklich ist. Ich nehme die Herausforderung an, weil ich finde, der Golfsport hat es verdient, dass man ihn ernst nimmt und sich mit ihm auseinandersetzt. Frei von Klischees und den Ängsten vor dem, was wohl andere denken oder sagen oder in welche Schublade man gesteckt wird.
Alles nur Klischee? Welche Golfmythen stimmen und welche nicht.
„Golf ist ein Sport für Rentner.“
Zugegeben Golf ist nicht der Sport Nummer 1 für Jugendliche und junge Erwachsene. Aber stimmt es, dass nur Rentner zum Golfspielen gehen? Nicht so ganz, nein. Eine Statistik des Deutschen Golf Verbands zeigt: Zwar sind über ein Drittel aller Golfspieler über 61 Jahre alt (ca. 36,6 Prozent), die Hälfte aller in einem Golfclub gemeldeten Spieler gehören allerdings zur Altersgruppe zwischen 27 und 60 Jahren (50,8 Prozent).
Quelle: http://www.golf.de/publish/binarydata/1421861518174_5-5053889__Statistiken_alle__final_neu.pdf
„Golf ist elitär und kein Breitensport.“
Dieses Klischee stimmt zum Teil. Mit rund 640.000 Mitgliedern im Jahr 2016 liegt Golf im Ranking der Olympischen Spitzenverbände nur auf Platz 10. Im Vergleich zu beispielsweise knapp 7 Mio Mitgliedern im Deutschen Fußball-Bund oder 1,4 Mio Mitgliedern im Deutschen Tennis Bund ist die Mitgliederzahl beim Deutschen Golf Verband zu gering um von Golf als Breitensport zu sprechen. Geht man außerdem davon aus, dass Golfspielen für Einsteiger im ersten Jahr ca. 1.800 Euro kosten kann, ist der Golfsport sicher auch nicht die günstigste Art Sport zu treiben.
Quelle: https://www.dosb.de/fileadmin/sharepoint/Materialien%20{82A97D74-2687-4A29-9C16-4232BAC7DC73}/Bestandserhebung_2016.pdf
Quelle: http://www.golf-vergleich.de/golf-ratgeber/4/85/Fuer-Sie-recherchiert-Soviel-kostet-Golfen-wirklich.html
„Mit Sport hat Golf nicht viel zutun.“
Glaubt man der Sportzeitschrift „fit for fun“ verbraucht ein 80 Kilogramm schwerer Mensch beim Golfen rund 400 Kalorien pro Stunde. Das ist deutlich mehr, als auf der Couch zu sitzen, aber auch nur die Hälfte des Kalorienverbrauchs beim Joggen in mittlerer Geschwindigkeit. Der Energieverbrauch beim Golfspiel ist demnach vergleichbar mit Wandern, das bei ungefähr 480 Kalorien pro Stunde liegt. Fazit: Golf ist Sport, ja, aber kein Sport für diejenigen, denen es rein um das Verbrennen von Kalorien geht.
Quelle: http://www.fitforfun.de/sport/fitness-studio/kalorien/kalorienrechner_aid_2032.html